"Es war, als sei ich aus der Trance erwacht, in der ich mich mein gesamtes Leben befand. Also stand ich auf und ging einfach, während ich dreierlei für mich entschied. Erstens, ich würde nie wieder in einen Fahrstuhl steigen, zweitens, ich würde mein Leben umkrempeln und alles geben, um in ihm endlich etwas Glück zu finden und drittens ... ich würde bereit sein – mental und auch physisch – für all das, was kommen kann, ob nun im Jahr 2022 oder schon morgen. Es bedarf nur einer Krankheit, einer Naturkatastrophe oder irgendeines Trottels, der den nächsten Krieg startet und alles, was wir kennen, all die Sicherheit und der Komfort – sie wären dahin. Und eines steht fest: Die Menschheit wäre dafür nicht bereit, ebenso wenig, wie ich es damals war, als ich in diesen Aufzug stieg. Und genau aus diesem Grund habe ich Sie kontaktiert. Ich will die Menschen darauf aufmerksam machen, dass es nicht nur vernünftig ist, sich auf das Schlimmste einzustellen – es ist notwendig, damit das, was ich sah, nicht Wirklichkeit wird. Es gilt, fit zu werden, körperlich und geistig, informiert darüber zu sein, was in welcher Notsituation zu tun ist, selbst wenn wir alle das Glück haben sollten, dass es uns erspart bleibt. Könnten Sie das so schreiben? Könnten Sie mir diesen Gefallen tun?“
„Das kann ich machen“, bestätigt Eileen. „Was für eine erschreckende Geschichte. Ist Ihnen danach nochmal etwas Ähnliches widerfahren?“
„Nein, zum Glück nie wieder und ich hoffe, dass es so bleibt. Aber falls nicht – ich werde bereit sein.“
Ich stimme ihr zu: „Ja, vielleicht sollten wir alle nicht ganz so naiv in die Zukunft blicken.“
Moment, habe ich das gerade wirklich gesagt? Ich, der seit jeher mehr oder minder unbeschwert in den Tag hineinlebt. Unglaublich. Plötzlich sehe ich mich auf einem Thron aus Klopapierrollen sitzen, wie ich Nudeln horte und Waffen bunkere. Was, wenn die Apokalypse wirklich nahe ist? Warte ... wir haben 2012. Sagten die alten Maya nicht für Ende des Jahres den Weltuntergang voraus? Vielleicht haben sie ja recht. Stopp – böses Hirn. Da ist sie wieder ... die verdammte Paranoia, die mich gelegentlich überkommt. Schrecklich ...
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Die Memoiren des Dorran Galloway
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